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Kiefernprozessionsspinner
 
Zum Thema Kiefernprozessionsspinner haben wir immer wieder berichtet. Es ist und bleibt ein Dauerthema, denn eine Eindämmung der Vermehrung dieser Schädlinge, die besonders für den Kiefernwald schwere Folgen hat, ist schwierig und langwierig.

 
Die Urlauber, die nur in den Sommermonaten Euronat besuchten, haben von den Prozessionsspinnern und deren Brennhaaren nichts oder nur am Rande etwas erfahren. Anders diejenigen, die Langzeit in Euronat residieren. Während vor gut 10 Jahren die Raupen erst im Februar bis April ihre Baumnestern verließen um sich in den Boden einzugraben und zu verpuppen, geschieht dieses – wetterbedingt - jetzt bereits ab Dezember. In dieser Zeit ist die Gefahr für Mensch und Tier hoch, dass bei Berührung der Brennhaare starke Hautreizungen bis hin zu allergischen Reaktionen hervorgerufen werden.

Nachfolgend 2 Artikel

 
Zu Bilder und weiteren Informationen
:
https://medoc-notizen.eu/kiefernprozessionsspinner


 
ASto
17.02.2022
 
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Kontakt mit Prozessionsspinnern gehabt? Wie kann/sollte man reagieren?

 
Kontakt mit den Brennhaaren von Prozessionsspinnern kann höchst unangenehme Folgen haben. Dabei muss der Kontakt nicht alleine durch bewusstes oder zufälliges Berühren, sondern kann auch auf Distanz zu diesen Schmetterlingsraupen erfolgen. Zudem können diese Brennhaare durch Wind verteilt werden und somit auch Reaktionen bei Mensch und Tier auslösen. Brennhaare kommen sowohl bei den Raupen, als auch in den Kokons vor. Letztere können auch noch Jahre nach dem Schlüpfen des Schmetterlings Reaktionen verursachen.
 
Reaktionen entstehen insbesondere auf der Haut und Schleimhäuten. Betroffen sind vorrangig die unbedeckten Hautpartien, wie Hände, Arme, Hals, Nacken und Gesicht. Als Schleimhäute werden Augen, Nase, aber auch in die oberen Atemwegen betroffen.
 
Auf der Haut entsteht vorrangig heftiger Juckreiz, Rötung, Schwellung, bis hin zu Quaddel- und Blasenbildung. Auf Schleimhäuten entstehen Rötungen, Schwellungen, Juckreiz oder Kratzen. Der Befall der Atemwege kann besonders kritisch werden, weil die Schwellungen die Atemwege einengen und somit auch zu Atemnot führen können. Asthmatiker müssen hier besonders vorsichtig sein.
 
An den Augen sind vor allem die Lider betroffen. Zudem können allgemeine Krankheitssymptome auftreten, wie Fieber, Krankheitsgefühl, Asthmasymptome bis hin zu allergischem Schockgeschehen.
 
Was ist nach Auftreten von ersten Symptomen, wie heftigem Juckreiz zu unternehmen? An erster Stelle steht ein sofortiger Kleidungswechsel mit zwischenzeitiger Dusche und Haarwäsche. Auf den betroffenen Hautpartien kann man mit Klebeband, wie z.B. Tesa oder Pflasterband, versuchen, Brennhaare abzuziehen.  Sind die Augen betroffen, sollten diese umgehend mit Wasser gespült werden. Zudem können Medikamente eingenommen werden, die gegen Allergien eingesetzt werden. Bei Augenbeteiligung können vom Augenarzt geeignete Tropfen verordnet werden. Bei schweren Reaktionen, insbesondere Atemwegsbeschwerden sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden.
 
WD

16.02.2022
Quelle: Dt. Ärzteblatt, Jg 114/Heft 18/5. Mai 2017
 
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Der Prozessionsspinner (
Thaumatopoeinae
) *

 
Der Prozessionsspinner ist eine auffällige Familie der Schmetterlinge.
Auffällig ist allerdings nur die Raupe.
Der Schmetterling selber ist unauffällig: mittelgroß, grau / weiß, hat einen beharrten, plumpen Körper und fliegt in den Monaten Juli / August in der Dämmerung. - Lebenszeit: 2 - 3 Tage.
 
Es gibt 3 Arten: Eichen-, Kiefern- und Pinien-Prozessionsspinner.
 
Ich vermute, wir haben es in Euronat mit dem Pinien-Spinner zu tun, der ja auch etwas größer als die anderen Arten ist.
Die Raupen sind auf der Oberseite blauschwarz mit braungelben Querwülsten auf jedem der Ringe. Die Unterseite ist weißlich.
Die Eiablagen in den Gelegen an den Nadeln sind etwa 95 - 215 Stück; sie überwintern. Ab April bis etwa August ist der Austritt der Raupen.
Die Raupen überwintern im Nest, vertragen Kälte bis etwa -20°C und fressen im Frühjahr weiter. Sie fressen nachts.
Im August findet die Verpuppung im Boden statt (aufrecht im Boden stehend). Die Stellen im Boden sind hügelig und mit einem Gespinnst überzogen. Nach einiger Zeit verschwindet das Gespinnst jedoch.
 
Ihren Namen verdanken sie der Gesellschaftsform. Wir können ja die "Prozession" gut beobachten. Der Weg und das Nest wird mit Gespinstfäden überzogen.
Die Raupen haben 5 Entwicklungsstadien; ab dem 3. Stadium wandern und vermehren sie sich.
 
Die Härchen der Raupe werden auch als Brennhaare bezeichnet und rufen zum Teil schwere Entzündungen auf der Haut, den Augen und den Schleimhäuten hervor. Nicht alle Haare sind Brennhaare. Die Brennhaare - bis zu 630 000 bei einer erwachsenen Raupe - treten erst nach dem 3. Lebensstadium auf.
Bei der Verpuppung lösen sich die Brennhaare (Gifthaare) und werden im Kokon mit versponnen. In alten Nestern gefundene Haare haben noch nach 12 Jahren ihre Brennwirkung gehabt!
Die Brennwirkung wird begünstigt vom Wetter: feuchtes, heißes Wetter fördert, kühles Wetter lindert die Beschwerden (deshalb kann es nachts besonders im Bett jucken).
 
Ob die Haare Gift enthalten, ist nach meiner Quelle noch nicht erwiesen. Sie überstanden auskochen, in Alkohol legen usw. unbeschadet und wirkten immer noch.
 
Mensch und Tier leiden unter den Brennhaaren, die durch die Luft fliegen oder durch Berühren von Ästen, Waldboden oder Terrassenböden an die Haut gelangen.
 
Natürliche Feinde
(trotz der Brennhaare):
Sperling, Kuckuck, Meisen und Fledermäuse (wo zu viele Kuckucke sind, ziehen sich die Singvögel zurück).
Wiedehopfe holen mit den langen Schnäbeln die Puppen aus dem Boden.
 
Bekämpfung - ohne Gift -:

Raupen einsammeln (ohne anzufassen), verbrennen oder mit kochendem Wasser übergießen. Bodennester ausheben.

 
Bekämpfung - mit Gift -:

Berührungsgifte wie Staub oder Pulver und Flüssigkeiten. 10cm breite Ringe aus Raupenleim um die Bäume legen, die Spinner sammeln sich drunter oder drüber und verhungern.

Sprühlösungen.
 
Nach Zeitungsberichten aus der Region Gironde, die ich bekommen habe und die mir übersetzt worden sind, sind im vorletzten Jahr umfangreiche Sprühaktionen mit Hubschraubern und Flugzeugen durchgeführt worden. Das Gift ist aber nur an wenigen Tagen für die Raupen tödlich, der Zeitpunkt wird von Fachleuten errechnet. Für Mensch und andere Tiere ist es ungiftig.
Von der Bevölkerung und von den Urlaubern wird natürlich gleich danach protestiert, aus Angst, aus Unkenntnis. Wer glaubt schon den Behörden, daß das Gift für Andere unschädlich ist. Es ist ja schon oft genug vorgekommen, das sich harmlose Sachen später doch als gefährlich erwiesen haben.
 
Hilfe gegen das Brennen

Kühlsalben oder Gel wie Systral.

(Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker).
 
RSto
Bericht aus 2008
 
Quelle:
Quelle:Die Prozessionsspinner von Prof. Dr. Hellmuth Gäbler, Ziemsen Verlag, Wittberg 1954
(Den lateinischen Namen fand ich in Meyers Lexikon, Band 19 so: Thaumetopoeidae, was richtig ist, kann ich nicht
         beurteilen)