
Vivre nu: Immer wieder begegnen Einem hier auf dem Platz große Transparente, auf denen darauf hingewiesen wird, dass man sich hier in einem FKK Gelände befindet und dementsprechend auch nackt leben soll. Leider kann man sich des Eindruckes nicht erwehren, dass mit den Jahren zunehmend Gäste ins Euronat kommen, für die diese Lebensart fremd zu sein scheint und die sich auch nicht einpassen wollen. Auf Straßen, Wegen, am Strand, auf den Grundstücken, im Zentrum, überall trifft man auf voll bekleidete Menschen. Dabei habe ich Verständnis dafür, wenn man sich ankleidet, wenn die Temperaturen kühl werden oder wenn man zum Dîner ins Restaurant geht. Aber bei 30 Grad im Schatten oder mehr, fehlt mir tagsüber dafür das Verständnis.
Natürlich Leben und Naturschutz: Inzwischen kann man sich des Eindruckes nicht erwehren, dass das Euronat in der Saison ein Zentrum der Fußlahmen ist, zumindest, wenn man den Strand aufsucht. Sämtliche Abstellmöglichkeiten oder auch Abstellunmöglichkeiten insbesondere am Nordstrand sind belegt von PKWs, SUVs, Wohnmobilen etc. Wer noch auf der Suche nach einer Lücke für sein Fahrzeug ist, meint, sich beeilen zu müssen. Schnell fahrende Fahrzeuge wirbeln dabei auf den Wegen parallel zum Strand reichlich Sand und Staub auf, der dann von Radfahrern und Fußgängern auf diesen Wegen geschluckt werden muss. Wer evtl. krankheitsbedingt Atemwegsprobleme hat, ist dann anscheinend selbst Schuld. Rücksichtnahme ist hier nicht gefragt. Nur der Schnellste hat eine Chance. Darunter leiden die anderen Menschen, wie auch die Natur.
Erholung in der Natur: In diesem Kontext spielt Ruhe eine Rolle, Ruhe tagsüber und insbesondere nachts. Für die Nachtruhe ist eigentlich nach den Euronatstatuten gesorgt: In der Saison dürfen an den Häusern keine Arbeiten verrichtet werden, die mit Geräuschentwicklung verbunden sind. Nach 22 Uhr ist Nachtruhe einzuhalten. Doch wer hält sich daran? Im Zentrum beginnen innerhalb der Saison Musikevents gegen 21:30 h. Deren Schallwellen breiten sich in zumindest die angrenzenden Bereiche des Camping und die Dörfer Europa und Südamerika aus, besonders die Bässe. Nun gut, bis 22 Uhr wäre das hinzunehmen, doch das Amüsement kann doch nicht nach ½ Stunde bereits enden! Das wäre schädlich für das Geschäft der Restaurants und des Euronat. Also setzt man sich ungehindert über die Statuten hinweg und erweitert das Zeitfenster locker bis Mitternacht und darüber hinaus.
Respekt dem Anderen gegenüber: Gerade in diesem Jahr spielt der Respekt der Unversehrtheit der Anderen eine große Rolle. Die meisten Gäste im Gelände nehmen das auch ernst. In den meisten Geschäften ist z.B. Maskenpflicht und Händedesinfektion keine leere Phrase und wird auch eingefordert. Aber auch hier gibt es Ausnahmen, die selten aufgefordert werden, sich korrekt zu verhalten.