Blockade an den Treibstoff-Depots – Kraftstoff-Mangel an den Tankstellen in Frankreich.

Trotz wiederholter Aufforderungen der Regierung die Lohnverhandlungen fortzusetzen und die Blockaden der Treibstoff-Depots einzustellen, kam es bislang zu keiner Einigung zwischen der Gewerkschaft CGT und der Geschäftsleitung von TotalEnergies. Auch in den beiden französischen Raffinerien von Esso-ExxonMobil wurde der Streik fortgesetzt.
Die Folge ist, dass es ich den letzten Tagen bei fast einem Drittel der Tankstellen in Frankreich zu Engpässen und zu erheblichen Preiserhöhungen kam. Besonders betroffen war dabei der Norden und der Südosten des Landes, während die Knappheit – bis hin zu geschlossenen Tankstellen - im Südwesten weniger zu spüren war. In einigen Departement wurde die Kraftstoffabgabe reglementiert so z.B. dass an Privatpersonen nur noch bis 30 lt. abgegeben wurde.
 
Am Dienstag wurde erneut von der Regierung gefordert, dass die seit Tagen anhaltenden Streiks und Blockaden an den Treibstoff-Depots unverzüglich aufgehoben werden. Es wurde damit gedroht notfalls einzugreifen und Personal zu requirieren.
Das ist aber wohl in der Praxis schwierig durchzuführen, denn so darf sich eine Personal Requisition nur auf die Anzahl der Beschäftigten beziehen, die für den Mindestdienst erforderlich sind, nicht aber auf den normalen Dienst.
Der Regierungssprecher geht deshalb davon aus, dass es noch mehrere Tage dauern wird bis sich eine Normalität wieder einstellt.
 

Streik am 18. Oktober

Nach der CGT haben auch andere Gewerkschaften und Organisationen zum Streik am 18. Oktober aufgerufen. Damit würde nicht nur in Raffinerien sondern auch im Transportwesen - Straße und Schiene – gestreikt werden. Streikursache sind Lohnerhöhungen.

Am Samstag wurde der Streik in den Raffinerien bei TotalEnergies fortgesetzt. Man rechnet damit, dass der Streik auch bis Dienstag fortgesetzt wird. Der Streik in den beiden einzigen Raffinerien des Konzerns Esso- ExxonMobil wurde nach einer getroffenen Lohnvereinbarung beendet.
 
Der Preis für Benzin, Diesel ist auf Grund des Streikes gestiegen und teilweise wird nur begrenzt an den Tankstellen Treibstoff abgegeben – oder die Tankstellen sind wegen Treibstoff-Mangel geschlossen.
 

Situation an den Tankstellen in Frankreich

Im Schnitt hat ein Drittel der Tankstellen in Frankreich Versorgungsprobleme. Die Karte zeigt den prozentualen Anteil an Tankstellen an denen Diesel ausgegangen ist. Der Preis für Diesel ist an vielen Tankstellen um ca. 12 ct. gestiegen.

In der Region Île-de-France war am 17.10.2022 der Anteil der Stationen, an denen kein Dieseltreibstoff verfügbar war, mit knapp 43% am höchsten, in Nouvelle Aquitaine mit 9,1% am zweit Niedrigsten (Bretagne mit 8,3% am niedrigsten).

Fortsetzung des Streiks nur noch ihn 2 Raffinerien

Nach 3-wöchiger Blockade beschlossen am Mittwochabend die Beschäftigten in mehrere Raffinerien die Arbeit wieder aufzunehmen. Damit wird sich die Situation an den Tankstellen sicherlich noch vor den Französischen Herbstferien entspannen. So sind heute nur noch ca. 20% der Tankstellen in Schwierigkeiten. Lt. einer Umfrage missbilligen 49% der Franzosen den Streik und befürworten streikende Arbeitnehmer notfalls auch zur Arbeit zu requirieren.
 
ASto
20.10.2022
 

Der Streik geht weiter – Treibstoffknappheit an den Tankstellen in Frankreich

Autoschlangen an den Tankstellen – man will noch tanken, um ab Freitag in die Herbstferien fahren zu können. Nach wie vor sind zum Teil die Tankstellen mit erheblichen Versorgungsschwierigkeiten konfrontiert. Der Streik, der am 27.Sept. in den Raffinerien und Depots des Ölkonzerns TotalEnergies begonnen hat, ist noch nicht beendet. Allerdings wird das Tankstellennetz an den Autobahnen bevorzugt beliefert, denn es ist kompliziert, Autos mit Pannen auf der Autobahn zu bergen.

Die Gewerkschaft CGT hat die Vereinbarung mit TotalEnegies, die eine Lohnerhöhung von 5% vorsieht und einen Sonderbonus zwischen 3.000 und 6.000 Ђ vorsieht, nicht unterzeichnet – sie fordern eine Lohnerhöhung von 10%.